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Komm und sieh

„Komm und sieh“ (Originaltitel: Idi i smotri) ist ein intensiver Antikriegsfilm von Regisseur Elem Klimow aus dem Jahr 1985, der die Schrecken des Zweiten Weltkriegs auf beklemmend realistische Weise darstellt. Durch die Augen eines jungen Jungen erlebt der Zuschauer das Grauen der deutschen Besatzung in Belarus. Mit seiner ungeschönten Brutalität und eindringlichen Bildsprache zählt „Komm und sieh“ zu den ergreifendsten Filmen der Filmgeschichte.

Einführung in das Grauen des Krieges

Die Geschichte beginnt 1943 während der deutschen Besatzung in Belarus, das von der Sowjetunion kontrolliert wird. Der Film folgt dem 14-jährigen Fljora (gespielt von Aleksei Kravchenko), der trotz Warnungen und den Protesten seiner Mutter einer Partisanengruppe beitritt, die gegen die deutschen Besatzungstruppen kämpft. Die Anfangsszenen vermitteln eine gewisse Unschuld und Naivität, die bald durch den Horror des Krieges zerstört wird.

Die Unschuld verschwindet

Fljora entdeckt bald, dass der Krieg nichts von der Glorie besitzt, die er sich erhofft hatte. Nachdem er seine Gruppe verlassen muss, kehrt er nach Hause zurück und findet sein Dorf verwüstet. Die Einwohner, darunter seine Familie, sind verschwunden – Opfer eines Massakers. In diesem Moment wird die Kluft zwischen Fljoras kindlicher Unschuld und der grausamen Realität des Krieges deutlich. Die symbolische Verstörung, die auf seinem Gesicht liegt, markiert den Beginn seines psychischen und physischen Zerfalls.

Kollaps der Menschlichkeit

Fljora trifft auf Glasha (Olga Mironova), ein Mädchen aus dem Dorf, und gemeinsam machen sie sich auf den Weg. Was folgt, ist eine Abfolge von Ereignissen, die die Barbarei des Krieges in unerträglicher Intensität zeigen. Als die beiden in ein weiteres Dorf gelangen, stoßen sie auf die Gräueltaten der Nazis. Der Film zeigt hier den systematischen Terror, den die Deutschen in den besetzten Gebieten verübten. Einwohner werden zusammengetrieben, in Gebäude eingesperrt und bei lebendigem Leibe verbrannt. Diese Szenen gehören zu den eindringlichsten und verstörendsten Darstellungen der Kriegsverbrechen in der Filmgeschichte.

Fljoras Reise in den Wahnsinn

Der emotionale und psychische Zerfall Fljoras wird zunehmend sichtbar. Sein Gesicht altert förmlich vor den Augen des Zuschauers, während seine Seele nach und nach zerbricht. Er verliert seinen kindlichen Blick auf die Welt und verfällt in einen Zustand stummer Akzeptanz gegenüber den Gräueltaten, die um ihn herum geschehen. In einer surrealen Szene kommt Fljora an einem Sumpf vorbei, wo er sein Spiegelbild nicht mehr erkennt – eine klare Metapher für den Verlust seiner Identität.

Das Finale: Der Krieg frisst seine Kinder

Am Ende des Films wird Fljora Zeuge der Vergeltung der Partisanen, die eine Gruppe deutscher Soldaten fangen und hinrichten. Obwohl er die Gelegenheit hat, auf das Porträt Hitlers zu schießen, zögert Fljora. In einer beklemmenden Montage sieht man Archivaufnahmen des Krieges rückwärts abgespielt, als ob Fljora die Hoffnung hegt, die Katastrophe des Krieges ungeschehen zu machen. Doch er lässt von seinem Vorhaben ab – ein klares Zeichen dafür, dass der Krieg unwiderruflich in seine Seele eingebrannt ist. Der Film endet mit Fljora, der, völlig verändert, weiter durch das zerstörte Land wandert – ein Überlebender, aber seelisch verwüstet.

Darsteller und Produktionsdaten

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