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Triangle of Sadness

Ruben Östlunds bissige Gesellschaftssatire „Triangle of Sadness“ entlarvt auf provokante, schwarzhumorige Weise die Oberflächlichkeit von Reichtum, Schönheit und sozialer Hierarchie. Gewinner der Goldenen Palme von Cannes 2022, nimmt der Film die Reichen und Schönen ins Visier – und zeigt, was passiert, wenn der soziale Aufstieg buchstäblich kentert.

Schönheit hat ihren Preis

Im Zentrum der Geschichte steht das junge, attraktive Influencer-Paar Carl und Yaya, das sich in einem toxischen Machtspiel aus gegenseitiger Abhängigkeit verliert. Während Carl als männliches Model mit alternden Karrierechancen hadert, nutzt Yaya ihre Social-Media-Reichweite, um an luxuriöse Annehmlichkeiten zu kommen. Ihre Beziehung basiert mehr auf Inszenierung als auf echter Nähe – ein Spiegel der Scheinwelt, die sie verkörpern.

Eine Luxusyacht, ein Sturm und die Auflösung der Ordnung

Die beiden werden auf eine exklusive Kreuzfahrt eingeladen – mit illustren Mitreisenden aus der Welt des Geldes, darunter ein russischer Oligarch, ein Waffenhändler-Ehepaar und diverse Selfmade-Millionäre. Doch auf der Yacht offenbart sich bereits der Wahnsinn hinter der Fassade: Die Crew muss stets lächeln, auch wenn alles eskaliert, während der betrunkene Kapitän (brillant: Woody Harrelson) lieber Marx zitiert als das Schiff zu lenken.

Der Wendepunkt kommt mit einem schweren Sturm: Luxus kippt in Ekel, Dekadenz in Chaos. In einer unvergesslichen Sequenz zerfällt die Hochglanzwelt buchstäblich in Erbrochenem und Angst. Die gesellschaftlichen Rollen beginnen zu verschwimmen, besonders als die Überlebenden später auf einer einsamen Insel stranden.

Wenn Machtverhältnisse sich umkehren

In der dritten Akte des Films nimmt Östlund seine Satire auf die Spitze: Die einstige Toilettenfrau Abigail – eine der wenigen, die praktisch denken kann – übernimmt das Kommando über die Gruppe. In der neuen Welt zählt nicht Status, sondern Überlebensfähigkeit. Der Film stellt provokant die Frage: Wer ist wertvoll in einer Welt ohne Internet, Yachten und Titel?

„Triangle of Sadness“ spielt brillant mit Kontrasten: Schönheit gegen Verfall, Macht gegen Ohnmacht, Geld gegen Fähigkeiten. Östlund dekonstruiert Klassendenken, Geschlechterverhältnisse und neoliberale Selbstvermarktung mit bitterem Witz, aber ohne einfache Lösungen. Das Ergebnis ist ebenso unterhaltsam wie verstörend.

Darsteller und Produktionsdaten

Regie & Drehbuch: Ruben Östlund
Hauptdarsteller:
Harris Dickinson (Carl)
Charlbi Dean (Yaya)
Woody Harrelson (Kapitän Thomas Smith)
Dolly De Leon (Abigail)
Zlatko Burić (Dimitry)
Vicki Berlin, Henrik Dorsin, Iris Berben u. a.
Kamera: Fredrik Wenzel
Musik: Mikkel Maltha, Jon Ekstrand
Produktionsländer: Schweden, Deutschland, Frankreich, UK, Griechenland
Jahr: 2022
Laufzeit: ca. 147 Minuten
Sprache: Englisch
Genre: Satire, Drama, Komödie
Uraufführung: 21. Mai 2022 (Cannes)

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